Woran
erkenne ich Lobbyisten der Mullahs?
Von D. Holz
Doch der Kampf um Freiheit tobt nicht nur im
Iran. Neben den zahllosen terroristischen Aktivitäten des iranischen Regimes in
der Region konzentriert es sich vor allem auf einen Kampf der Worte und der
Lobbyarbeit in Europa und den USA. Diese zielt besonders gegen die iranische
Hauptopposition der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) und deren Unterstützer in
Kreisen der Politik und aus Menschenrechtsorganisationen, die zusammen mit dem
iranischen Widerstand für einen freien Iran arbeiten.
An vorderster Front im Krieg der Worte steht
in Deutschland der sogenannte „Kulturverein“ AAWA e.V.
Schaut ein Bürger auf die Webseite dieses
Vereins, dann wird er überrascht sein, wie professionell diese Seite aufgebaut
ist. Auf der Nachrichtenseite findet man Artikel wie „Parlamentssitzung im Iran
artet aus“ oder „sind langsame Reformen einem gewaltsamen Aufstand
vorzuziehen?“, welche auf eine distanzierte Sichtweise schließen lassen
könnten. Doch dem ist weit gefehlt.
Wer als normaler Bürger wissen möchte, welche
dieser Vereine mit dem Teheraner Regime auf einer Wellenlänge liegt, der muss
sich den Umgang dieser mit der organisierten iranischen Opposition ansehen.
Hier wird schnell klar, wessen Kind AAWA e.V.
und seine Webseite http://aawa-association.de
sind. Die Volksmojahedin Iran werden mit einem Mix aus Verleumdung, angeblichen
Aussteigerberichten (nichts anderes als mutmaßlich eingeschleuste Agenten des
Regimes) und mit der Bloßstellung seiner Unterstützer behandelt. Alle
Regimeseiten haben dieses Schema, denn das iranische Regime fürchtet nichts so
sehr, wie den iranischen Widerstand, sowohl im Land als auch im Exil. Dass das Regime
derart menschenverachtend ist, liegt nicht nur an der Scharia und ihrem Umgang
im Strafrecht, sondern vor allem auch daran, Opposition im Keim zu ersticken.
Das brutalste Beispiel dieses Vorgehens waren die Massenhinrichtungen 1988, wo
nach einem Dekret Ajatollah Ruholah Chomeini mehrheitlich Volksmojahedin zu „Feinden
von Gott“ erklärt und im Schnellverfahren von Todeskommandos abgeurteilt und
hingerichtet wurden. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International gehen
von bis zu 30.000 Opfern aus und bezeichnen es als eines der größten Verbrechen
gegen die Menschlichkeit seit dem 2. Weltkrieg.
Doch AAWA stellt auch die Unterstützer des
iranischen Widerstandes bloß. Auf der Hauptseite prangen die Bilder lange
bekannter Unterstützer des iranischen Widerstandes, wie Rita Süssmuth oder Günter
Verheugen aber auch Menschenrechtsaktivisten, wie Christian Zimmermann, die
Reden auf Veranstaltungen des Widerstandes hielten oder Artikel verfassten, wo
es um die Menschenrechtslage im Iran geht.
Das Diffamieren und Bloßstellen von solchen
Unterstützern ist ebenfalls ein klares Kennzeichen für regimefreundliche
Dienstleistungen. Vor allem Bundestagsabgeordnete stehen dabei im Fokus. Sie
werden nicht nur als „Lobbyisten der PMOI (Volksmojahedin)“ beschimpft und es
wird ihnen ohne jeglichen Beleg Bestechlichkeit unterstellt, sondern sie werden
auch mit Drohbriefen belästigt oder das Umfeld von ihnen angeschrieben.
Ingrid Holzhüter (SPD), die verstorbene erste
Präsidentin des Deutschen Solidaritätskomitees für einen freien Iran (DSFI) und
Bundestagsabgeordnete, wies bereits im März 2008 darauf hin, dass sie von den mutmaßlichen
Tarnorganisationen des Iran (allen voran von AAWA) Drohbriefe erhielt und dass
dieses Schema auch andere Abgeordnete in ganz Europa kennen lernen mussten. Es
zählt nicht nur in Fragen iranischer Kernwaffen zu dem generellen Schema des
iranischen Regimes, Menschen und Politiker mit Drohungen und Diffamierungen zu
erpressen, die aus dem tiefen Gefühl der Freiheit für das iranische Volk aktiv
werden und die bei der iranischen Opposition vor allem Information suchen und
eine Alternative für einen Iran nach den Mullahs in ihr sehen.
Bei all den Betrachtungen des AAWA e.V. wird
natürlich vergessen, dass vor allem pro iranische Lobbyisten in der politischen
Landschaft erhebliche Lobbyarbeit leisten. Diverse Politiker der Grünen in
höchsten Rängen haben nachweislich Lobbyarbeit für das Regime geleistet und
sind mehrfach im Iran gewesen, auch zu Zeiten der Sanktionen und davor. Diese
Lobbyarbeit zeigt sich vor allem in nie endenden Aufrufen und Artikeln über
„Reformen“ im iranischen Regimes (Chatami, Mussawi und Co., die allesamt dem
religiösen Fanatiker Ajatollah Chamenei die Treue schworen) und in einer
Ignorierung des iranischen Widerstandes bei den „Analysen“ über die Zukunft des
Irans und auch bei entsprechenden Veranstaltungen und Diskussionsrunden.
Diese Lobbyisten arbeiten vor allem auch
deshalb im Sinne des iranischen Regimes, weil hinter ihnen mächtige
wirtschaftliche Interessensgruppen stehen, denen egal ist, ob Blut an ihren
Geschäften und Umsätzen klebt. Denn das iranische Regime kontrolliert mehr als
die Hälfte der iranischen Wirtschaftsleistung, vor allem seine Revolutionsgarden
und die Stiftungen von Ali Chamenei leiten alle wichtigen Wirtschaftsprojekte
und die gewaltigen Öl- und Gasfelder, sowie großen Unternehmen und
Dienstleistungen im Iran, wie Hotelketten und Flughäfen. Dies verleitet
westliche Lobbyisten, für das iranische Regime zu arbeiten, vor allem in den
USA, wo ein besonders heftiger Kampf zwischen diesen Lobbyisten und den
Politikern, die einen freien Iran wollen, tobt.
Von all diesen Tatsachen weis natürlich AAWA
auf seiner Webseite nichts zu berichten und damit ist die Intention dieses
dubiösen „Vereins“ und seiner Webseite eindeutig und klar und sollte daher von
jedem deutschen Bürger gemieden werden, vor allem von denen, welche Freiheit
und Demokratie für alle Menschen in der Welt wünschen und die sich neutral über
den iranischen Widerstand und seine Ziele informieren möchten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen