Dienstag, 5. Januar 2016

Was sucht der iranische Geheimdienst in Deutschland?

Dubiös: AAWA e.V., Irananders.de und Iranicum.com versuchen offensichtlich die iranische legitime Opposition zu diskreditieren und gleichzeitig die herrschende religiöse Diktatur als alternativlos zu bezeichnen und um Akzeptanz dafür zu werben



Von D. Holz
Der Iran ist in Deutschland aktiv und das in keiner positiven Art und Weise für das Land. Während die deutsche Regierung das Bild des moderaten Mullahs Hassan Rohani pflegt und um Beschwichtigung des Mullahregimes in Fragen der Atomwaffen von Teheran und im Umgang mit der Terrorgruppe ISIS bemüht ist, treiben iranische Geheimdienste und sogenannte Kulturvereine ihr Unwesen in Deutschland und sie unterwandern die Deutschen Universitäten.

Das iranische Regime baut seinen Herrschaftsanspruch auf drei Säulen auf: Der Unterdrückung des Volkes im Inland und die Bekämpfung der Opposition im Exil, den Export von Terrorismus und Fundamentalismus sowie dem Bau von Kernwaffen, mit denen es sich vor ausländischen militärischen Interventionen schützen will und die internationale Staatengemeinschaft erpresst.

Während der Export von Fundamentalismus in Deutschland über diverse Moscheen und Einrichtungen versteckt abläuft (so steht zum Beispiel die Imam-Ali-Moschee in Hamburg in Verdacht, Anlaufzentrum für die Verbreitung der Lesart des islamistischen Fundamentalismus aus Teheran zu sein[1]) und in Deutschen Universitäten – vor allem in der Uni Münster - über angebliche Kulturprojekte[2] von statten geht, haben die Geheimdienste des iranischen Regimes (das Ministerium für Sicherheit und Geheimdienste (MOIS/VEVAK) sowie der Geheimdienst der Revolutionsgarden (IRGC/Sepah Pasdaran) vor allem das Ziel, Mitglieder und Sympathisanten der iranischen Opposition auszuspionieren und zu belästigen, bis hin zu Morddrohungen.

Dass das iranische Regime auch in der Tat nicht vor Mord und Terroranschlägen zurück schreckt, zeigen die erwiesenen Anschläge auf das Restaurant Mykonos 1992 in Berlin und die Ermordung des Schweizer Leiters des Nationalen Widerstandsrates Iran, Dr. Kazem Rajavi (Repräsentant des NWRI in der Schweiz), durch Schüsse 1990 in Genf.

Vor allem der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI), ein Zusammenschluß mehrerer iranischer Oppositionsgruppen im Exil, sowie der größte Teil von ihr, die Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK), sind dabei das primäre Ziel der Geheimdienste, vor allem die Mitarbeiter des Zentrums des NWRI in Berlin sowieso 100 aus Camp Liberty im Irak nach Deutschland gekommene Angehörige der PMOI, die vor den Massakern auf ihr Lager im Irak (wo immer noch fast 2000 Menschen leben) geflohen sind und die in Deutschland Asylrecht für politische Flüchtlinge genießen, weil sie hier Verwandte und Schutz durch die Organisation haben.

Der Verfassungsschutz beobachtet die Aktivitäten des iranischen Geheimdienstes seit vielen Jahren und auch in den letzten Berichten 2013 und 2014 werden die Aktivitäten des MOIS und der IRGC beleuchtet.

Der Verfassungsschutz weist in den Berichten darauf hin, dass die Agenten des Regimes oft als Privatpersonen nach Deutschland einreisen. Zentrale Anlaufstelle dieser Agenten ist vor allem die iranische Botschaft in Berlin. Diese steht in direktem Kontakt mit Teheran und weist den Agenten Zielpersonen und Zielaufgaben zu.[3]

Doch die Arbeit der iranischen Geheimdienste läuft nicht nur versteckt ab, denn seitdem die PMOI von der ungerechtfertigten Terrorlistung für fragwürdige politische und wirtschaftliche Deals auf die EU-Terrorliste gesetzt, gerichtlich angeordnet wieder gelöscht wurde und die Organisation auch nicht mehr in den Berichten des Verfassungsschutzes auftaucht, hat sie ihre friedliche politische Aktivitäten intensiviert und in Europa zahlreiche prominente Fürsprecher gefunden. Zu den Unterstützern des iranischen Widerstandes gehören unter anderem die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth oder der frühere EU Kommissar Günter Verheugen. Sie treten vor allem eindringlich für den humanitären Schutz der 2000 verbliebenen PMOI Mitglieder in Camp Liberty im Irak. Diese iranische Dissidenten waren öfters Ziel von Massakern, die von den sog. schiitischen Milizen und auf Geheiß des Teheraner Regimes durchgeführt wurden. Die meisten dieser Massaker wurden in der Amtszeit des sog. moderaten iranischen Präsidenten Hassan Rohani verübt.

Das Regime reagiert auf diese Unterstützer des Widerstandes mit Verleumdung und Drohbriefen. Die Praxis von einem sogenannten „Kulturverein“ AAWA e.V. sowie von Webseiten wie „irananders.de“ und „iranicum.com“ im Internet sind total dubiös. Auf professionell betriebenen Internet-Seiten werden die Unterstützer bloßgestellt und haltlose Gerüchte von Bestechlichkeit und Auftragsreden in die Welt gesetzt. Zudem erhalten Bundestagsabgeordnete Drohbriefe und andere Schreiben, vor allem Mitglieder des Deutschen Solidaritätskomitees für einen freien Iran (DSFI), dem Dutzende Bundestagsabgeordnete und frühere politische Würdenträger und Menschenrechtsaktivisten angehören. Präsident der Gruppe ist Otto Bernhardt von der CDU.  AAWA e.V., Irananders.de und Iranicum.com versuchen offensichtlich die iranische legitime Opposition zu diskreditieren und gleichzeitig die herrschende religiöse Diktatur als alternativlos zu bezeichnen und um Akzeptanz dafür zu werben. Vor solchen Versuchen ist strickt zu warnen.

Diese Beispiele zeigen, die intensiv das iranische Regime in Deutschland aktiv ist. Die Sicherheit der iranischen Exilanten und Unterstützer des Widerstandes ist ebenso gefährdet, wie die von Bürgern, die aus legitimen Interessen an Veranstaltungen des iranischen Widerstandes teilnehmen.

Die weltpolitischen Entwicklungen lassen diese Gefahr steigen, vor allem im Jahr 2016. Es gilt dabei, standhaft und wachsam zu sein und auf Versuche des iranischen Regimes zur Unterwanderung und Ausspitzelung Deutschlands entschlossen durch Ausweisung und rechtlicher Verfolgung zu reagieren, um die legitimen Interessen der politischen Flüchtlinge aus dem Iran zu schützen, vor allem wenn sie – wie der NWRI – selbst friedlich für einen demokratischen Wandel im Iran kämpft und entschlossen gegen islamistischen Fundamentalismus mit Leib und Leben einsteht.






[1] http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article106512897/Islam-Extremisten-tagen-in-Hamburger-Moschee.html
[2] http://iraniansforum.com/eu/zwischen-deutschland-und-dem-iran-herrscht-ein-gefahrlicher-kulturaustausch-informationen/

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